#INNVCEbyHandbike – Mit dem Handbike nach Venedig – Umweg

G0045482.jpg6. Etappe:

Die längeste Etappe mit
geplanten knapp 90km und
dann auch noch Pannen!
Eine lustige Begegnung
und die beste Pizza ever.

6. Etappe  Ponte nelle Alpi – Treviso

Heute sollte unsere längste Etappe starten.
Diese führte uns am Lago di Santa Croce vorbei, durch
Vittorio Veneto, dann Richtung Montebelluna und weiter nach Treviso.
Dort wollten wir am nördlichen Rand von Treviso auf einem Bauernhof mit tollem Restaurant Station machen. Wir hatten für die Etappe zwei Strecken ausgeguckt. 
Eine etwas kürzere und vermeintlich langweiligere und eine etwas längere dafür die hoffentlich landschaftlich schönere Strecke.
Wir entschieden uns, auf Grund der Erfahrungen der letzten Tage für die längere.
Das war im nachhinein nicht ganz so schlau. Dazu aber später mehr.

Bei wolkenverhangenem Wetter starteten wir wie üblich nach dem Frühstück.
Nicht ohne uns noch ausgiebig von unseren sehr netten Herbergseltern zu verabschieden. Auch wenn wir kein Italienisch konnten und sie weder englisch noch deutsch, war es eine sehr nette und herzliche Begegnung mit den Beiden. Sie waren von unserer Idee nach Venedig zufahren sehr angetan und winkten uns noch lange nach! Wieder fuhren wir auf einem gut ausgebauten Fahrradweg im grünen.

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Bald erreichten wir den Lago di Santa Croce, der sehr schön gelegen ist.

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Etwas überraschend ging es noch mal ordentlich rauf und runter. Eine der Steigungen musste ich zweimal versuchen und mit etwas mehr Anlauf angehen. Eine Spazierfahrt war es bis jetzt noch nicht. 

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Leider ging es dann auch auf Straßen weiter nach Vittorio Vineto.. Wir mussten immer mal wieder auf den Verkehr aufpassen. Ich hatte aber auch hier das Gefühl, das auf mich doch Rücksicht genommen wurde. 

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Im Ort wurde dann die Beschilderung etwas unübersichtlich. War diese doch bisher ziemlich gut! Das führte dann später zu einer recht lustigen Begegnung. Durch unsere Navi wurden wir trotz der mangelhaften Beschilderung aber sicher durch den Ort geführt.

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Kurz vor dem Ortsende kam uns auf einem längeren geraden Stück ein älteres Ehepaar auf ihren E-Bikes entgegen. Auf unserer Höhe lächelten Sie uns und und fragen im Vorbeifahren, ob wir aus Venedig kämen. Ihr könnt Euch sicher unsere verdutzten Gesichter vorstellen. Wir brüllten “Nein, da wollen wir hin” zurück und hielten an.
Die beiden drehten um und nach einer kurzen Unterhaltung war klar. Die Beiden hatten sich verfahren und da schon seit geraumer Zeit!
Nun ja! Wir lachen darüber (noch). Wir zeigen unsere Navis von denen sie sichtlich beeindruckt waren und fuhren hinter uns her. Sie hatten es nicht sehr eilig, weil sie keinen Zeitplan hatten, sondern sich nur Richtung Venedig treiben ließen. Die Glücklichen. Als die Richtung klar war, gaben wir wieder etwas mehr Schub und ließen die beiden hinter uns!
Am frühen Nachmittag, es hatte gerade etwas angefangen zu nieseln, klagte Daniel über wenig Luft im Vorderreifen. Nach zweimaligen nachpumpen war klar. Er hat einen Plattfuss. Unsere erste echte Fahrradpanne. Zum Glück war es nur der Schlauch. Wir hatten einen in Reserve dabei! Schwupp die Wupp hat Daniel den Schlauch gewechselt und und es konnte weiter gehen.  Wir waren zu diesem Zeitpunkt kurz hinter Conegliano. einer recht großen und aber nicht besonders schönen Stadt.

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Nach kurzer Fahrt erreichten wir die die Brücke über den Piave. einem ganz schön breiten Fluß. Danach teilten sich unsere beiden geplanten Routen. Die direkte oder die über Montebelluna. Wir waren immer noch gut in der Zeit und hatten auch schon mehr als dreiviertel der Strecke gefahren. Also auf geht es in Richtung Montebelluna. Die Strecke war dann wirklich noch mal ganz nett. Einmal dachten wir kurz, wir hätten uns verfahren! Siehe Bild 😉

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Wir waren aber auf Kurs und fuhren durch Weinberge an deren Reben noch die Trauben satt und blau hingen!

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Also alles gut soweit. Im Ort angekommen gab es plötzlich Streit zwischen unseren Navis. Daniel meldete, dass wir uns von unserem Ziel entfernten. Ich hatte in Erinnerung, dass die Route, um einer größeren Straße auszuweichen, einen Hacken vorschlug und so machte ich mir keine Gedanken. Plötzlich mussten wir rechts abbiegen und ab da machte die Stadt ihrem Namen alle Ehre. Wir mussten einen Berg raufkrabbeln. Richtig steil! Jetzt sollten es aber nur noch wenige Kilometer bis zu Ziel sein. Also nicht jammern und durch. Aber wieder stimmten bei einem Halt die Angaben unsere beiden Navis nicht über ein. Zur Erinnerung, mein Navi war die geplante Route, Daniels zeigte die kürzteste Strecke an. Da die Abweichung fast 20 km war, konnte es nicht angehen. Was tun. Handy raus und Google Maps gucken. Bloss dumm, dass wir mitten in der Pampa standen und weit und breit kein Mobilfunkempfang war und damit auch kein Internet!
Okay, ich musste erkenne, das mit der geplanten Route irgendetwas nicht stimmt und so fuhren wir nach Daniels Navi weiter.
Panne 2 des Tages.
Dummerweise ging wieder zurück nach Montebelluna. Dazu mussten wir dann nochmals über den Monte! Na toll. Daniel tat schon von der langen Fahrt der Allerwerteste weh und war nicht gerade glücklich mit der Situation. Immerhin fanden wir dann nach etwa 1,5 h Fahrt und ca. 20 km Umweg unseren Bauernhof. 
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Wir haben nur kurz unsere Sachen auf Zimmer gebracht, um dann unser obligatorischen Ankommbier zu trinken. Hierbei erwartete uns Panne Nummero 3.
Das im Prospekt angekündigte Restaurant war leider geschlossen.
Die Saison war schon vorbei.
Es gab Automatenbier, immerhin eiskalt.
Der Chefs vons Ganze zeige uns seine schöne Terrasse auf der wir uns ausruhen und unser Bier genießen konnten. Das war dann schon mal gut. Richtig gut wurde es, als er wenig später mit einer Platte mit selbstgemachter italienischer Mettwurst und leckerem Brot dazu kam. Wow, war die gut! Und das nicht nur weil uns gerade etwas über 100 km Strecke in den Armen und Beinen steckte. Spoiler: Wir haben eine Mettwurst mit nach Hause genommen. Dummerweise nur eine. Die war dann viel zu schnell alle! Die war soooo lecker!

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Nach dem Duschen wollten wir aber doch noch etwas warmes Essen. Gaby hatte das schon geklärt. Es sollte ich der Nähe eine ganz gute Pizzeria geben, die auch auf hatte.
Ich war skeptisch und richtig. Der Laden sah aus wie so ein Reisebustreff für Touris bei denen der Fahrer ordentlich Provision und ein mittelmäßiges freies Essen bekommt, wenn er dort seine Fahrgäste hin kutschiert. Uns wurde drin aber ein recht netter Platz in dem ansonsten fast leeren Restaurant angeboten. Wir bekamen eine Karte mit etwa 100! verschieden Pizzen. Die Preise waren echt moderat! Ich war aber immer noch nicht überzeugt, hatte aber hunger. Also ran. Je länger ich in die Karte schaute desto mehr lief mir das Wasser im Mund zusammen. Die gigantische Auswahl hatte einige mir völlig unbekannte Pizzen auf Lager. Wir bestellten ein sehr teures lokales Bier Brusccetta und ich mir eine Pizza mit geräucherter Gänsebrust, Pilzen und Trüffelöl. Während ich diese Zeilen schreiben habe ich schon wieder diesen köstlichen Geschmack im Mund und könnte sofort wieder hinfahren…
Ihr merkt schon, Mein Vorurteil war völlig unberechtigt. Es war die beste Pizza meines bisherigen Lebens. Übrigens, als wir gingen war der riesige Laden bis auf den letzten Platz besetzt und es warteten bereits Gäste auf unseren Platz. Fast alles Italiener!

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Wieder auf dem Bauernhof angekommen war uns allen ein wenig Wehmütig zumute. Die nächste Etappe wird unsere letzte dieser Reise sein.
Seltsam, kurz vor dem Ziel und dann traurig werden ist schon komisch.

Nachtrag: Der Grund warum wir uns verfahren hatten, war meine Dusseligkeit. Die Software mit der ich die Tour geplant hatte, hat die ungute Angewohnheit etwas spröde im Umgang mit Mausklicks zu sein. Einmal doof geklickt und schon war der Zielpunkt der Route an den Klickpunkt verschoben. Das hat mir während der Planung so manchen Nerv geraubt. In dieser Etappe habe ich dann wohl nicht bemerkt, daß ich den Zielpunkt verschoben hatte und diesen somit mitten in die Wildnis gesetzt habe. Selbst bei checken der Route im Vorfeld ist mir der Fehler nicht mehr aufgefallen. Doof, hat aber auch nicht wirklich geschadet! Immerhin haben wir dadurch eine Etappe mit über 100 km aufm Zettel. Ob Daniel das wohl genauso sieht. Ich frag ihn lieber nicht! 😉

Hier gehts zur Etappe 7

Daten zur sechten Etappe:

Hier die Daten aus meinem Garmin:


 

 

 

 

2 Gedanken zu „#INNVCEbyHandbike – Mit dem Handbike nach Venedig – Umweg

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